Viele psychologische Coachingansätze verfolgen das Ziel, die innere Einstellung zu ändern. Damit verknüpft ist die Hoffnung, dass eine veränderte Sichtweise auch angenehme Emotionen, hohen Selbstwert und viel Selbstvertrauen zur Folge hat.
Tatsächlich kann es bisweilen helfen, das eigene Denken kritisch zu hinterfragen. Doch was tun, wenn trotz unzähligen Gesprächen, Selbsterforschung und dem Versuch, sich selbst besser zu verstehen, alles beim Alten bleibt? Eine intellektuelle Einsicht garantiert noch keine emotionale Erleichterung. Man weiß, was richtig, gut und gesund ist, doch die Gefühle wollen sich nicht fügen. Angst, Unsicherheit, Wut, Stress – kurz, all das, was man loswerden möchte, quält einen weiter.
Die Antwort ist denkbar einfach: Das Gefühl folgt primär dem Handeln. Oder: Eine gute Idee ist immer so gut wie ihre Umsetzung.
Lassen Sie in kritischen Situationen Ihren Kopf entscheiden, nicht ihr Herz. Das mag wenig romantisch klingen, wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass Sie sich mittelfristig besser fühlen.
Starke Emotionen bewirken, dass man in alten Verhaltensmustern verharrt. Sie kennen das: Unter Druck zieht man sich zurück oder man wird aggressiv, je nachdem, was in der Vergangenheit (scheinbar) erfolgreich war. Der große Vorteil von Emotionen ist es ja gerade, dass sie den Kopf ausschalten und zu spontanen schnellen Reaktionen verleiten. Wenn Sie so weitermachen wollen wie bisher, verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl. Wenn Sie Lust auf Veränderung haben, nutzen Sie Ihren Verstand. So könnte vereinfacht die Formel für Neues lauten.
In der Praxis bedeutet das Folgendes:
1. Schreiben Sie auf, was Sie wollen
2. Überlegen Sie, was zu tun ist, um an diese Ziel zu gelangen
3. Machen Sie einen Plan
4. Verpflichten (!) Sie sich dazu, diesen Plan umzusetzen
5. Machen Sie sich an die Arbeit
6. Pfeifen Sie auf die inneren Widerstände (Ängste, Sorgen…), die aufkommen können, wenn Sie aktiv werden
7. Erreichen Sie Ihr Ziel
8. Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Emotionen in Punkt 6. nicht hilfreich waren
Wenn das zu einfach klingt, probieren Sie es aus. Und wenn Sie – verständlicher Weise – Unterstützung in Punkt 6. brauchen, suchen Sie sich Menschen, auf – pardon – mit denen Sie gemeinsam pfeifen können. Das macht Spaß und erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit. Welche Lieder machen Ihnen Mut?