Können Sie sich noch an eine Situation erinnern, in der sie dachten, sie könnten vor Stress aus der Haut fahren?
Besonders beliebt sind in diesem Zusammenhang kleine Missgeschicke des Alltags, die das eigene Zeitmanagement von einem Moment auf den nächsten komplett aus dem Gleichgewicht bringen.
Wem ist nicht schon einmal der Computer abgestürzt und wichtige Daten schienen für alle Zeit verloren? So viel Arbeit erscheint von einem auf den nächsten Moment vergeblich. Man fühlt sich hilflos und würde am liebsten schreien.
Wenn man in Eile ist, geht man oft nicht langsam, wie das klassische Stressmanagement eigentlich empfiehlt („Wenn Du in Eile bist, geh‘ langsam!“ nach W. Seifert). Tatsächlich wird man hektisch und leistet somit Flüchtigkeitsfehlern Vorschub. Und ehe man sich versieht, kippt man mit dem Ellenbogen etwas um. Der Schlamassel, wahlweise in Form von Ketchup, Müll oder einer Millionen Papierschnipseln dekoriert den Küchen- oder Büroboden. Und das gerade, wenn die Zeit ohnehin drängt…
In solchen Situationen ist man der Verzweiflung nahe. Durch den Kopf rasen die Gedanken, was für negative Konsequenzen dieses Missgeschick nach sich ziehen wird. Man sieht seine Felle fortschwimmen. Und die eigenen Emotionen peitschen den Frust noch einmal kräftig in die Höhe.
Was in solchen Situationen hilft, ist einfach und erscheint doch oft so schwer: Innerlich Abstand gewinnen.
Dabei bedarf es wirklich nur eines einfachen mentalen Tricks. Werden Sie zum mentalen „Überflieger“ in Sachen Stressprävention. Gehen Sie in die Vogelperspektive.
Am besten gelingt das paradoxerweise, indem Sie versuchen, sich an vergangene kleine Unfälle und Weltuntergänge zu erinnern. Was ist davon geblieben? Wie sehr betrifft sie heute noch das umgeschüttete Glas und die ruinierte Tischdecke? Oder selbst die Schramme beim Einparken damals – was kümmert sie dieser Fauxpas heutzutage?
Egal, an was Sie sich erinnern – Sie werden in nahezu allen Fällen zu dem Schluss kommen, dass die Aufregung und der Stress, den sie sich damals in der dramatischen Situation machten, heute – aus der Distanz betrachtet – vollkommen überflüssig war. Im Gegenteil – durch die selbstgemachten Sorgen haben Sie sich zusätzlich Druck gemacht und sich die Sache nur noch erschwert. Aus heutiger Sicht war das vollkommen überflüssig. Lernen Sie daraus für die Zukunft.
Wenn Ihnen also wieder etwas geschieht, das Sie für den Augenblick zur Verzweiflung treiben droht, denken Sie daran, was in einem Jahr davon bleiben wird. Die Antwort: Nichts. Sie werden es vergessen. Die Probleme werden sich irgendwie lösen. Sie werden es schaffen.
Im Grunde können Sie immer so frei sein. Schwingen Sie sich auf zu der Stressfreiheit eines Vogels und sehen Sie die Dinge aus der Perspektive der Gelassenheit. Guten Flug!
Weitere Anti-Stress-Tipps gibt es in den Kursen zur Stressprävention und dem Training sozialer Kompetenz und Selbstsicherheit in Berlin.