Die Intuition hatte unter Wissenschaftlern in der Vergangenheit nicht den besten Ruf. Mangelt es an Argumenten beruft man sich gerne auf sein Gefühl. Nicht selten erwachsen daraus diffuse, teilweise schädliche Empfehlungen.
Bei aller Vorsicht sollte man aber auch bedenken, dass intuitives Denken, richtig angewandt, sehr wohl zum Wohlbefinden und zur Stressprävention beitragen kann.
Tatsächlich belegen auch wissenschaftliche Studien, dass Menschen, die auf ihr Bauchgefühl achten, langfristig zufriedener sind. Barry Schwartz, Professor für Social Theory, differenziert in diesem Zusammenhang zwischen so genannten Optimizern und Sanctificern. Optimizer nutzen viele Informationen und treffen ihre Entscheidungen auf rational-logischer Basis. Sanctificer streben eher nicht nach einer optimalen Lösung. Sie wählen bevor ihnen alle Informationen vorliegen auch gerne eine zweitbeste Alternative.
Diese Vorgehensweise hat einen großen Vorteil. Man quält sich nicht lange mit der Informationssammlung und hält seinen Perfektionismus an der kurzen Leine. Hinzu kommt, dass das diffuse „Gefühl“ der Zufriedenseins oft genug das ist, was wir uns eigentlich wünschen. Rationalisieren, warum es einem gut geht, kann man ja immer noch. Hier die Vorteile der Bauchentscheider (Satisficer) im Vergleich:
Das Gefühl alles ist in Ordnung wirkt aber nicht selten als selbsterfüllende Prophezeihung. Wir gehen die Dinge entspannt und mit Zuversicht an. Wir kommen auf neue Ideen. Wir finden neue Lösungen. Das Gefühl der Zufriedenheit wächst. Die Broaden and Build Theorie nach Barbara Fredrickson bestätigt diesen positiven Kreislauf des Glücks wissenschaftlich.
Haben Sie ein gutes Gewissen, wenn Sie aus dem Bauch heraus entscheiden. Die Wissenschaft ist auf Ihrer Seite. Der sechste Tipp für optimales Stressmanagement und Burn-out-Prophylaxe lautet also: Folgen Sie Ihrem Bauchgefühl!