Der zweite wichtige Tipp für besseres Stressmanagement lautet: Genießen Sie das Leben!
Heutzutage gibt es dafür Genusstrainings. Menschen, die nur noch arbeiten und den Leistungsdruck nicht mehr loswerden, lernen wieder, auf Ihre Bedüfnisse zu achten. Das ist oft leichter gesagt als getan.
Wir Menschen sind einfach und komplex zugleich. In jedem wohnt eine Art von Selbstverwirklichungstendenz. Wir wissen von Geburt an, was uns gut tut. Das Baby schmiegt sich an die Brust der Mutter. Es sucht Nahrung und Wärme. Im Laufe des Lebens lernen wir andere Dinge kennen, die uns Freude bereiten und uns das Gefühl vermitteln, dass das Leben lebenswert ist.
Als soziale Wesen achten wir aber nicht nur auf das, was uns gut tut. Wir sind auch sehr empfänglich für die Signale unserer sozialen Umwelt. Sind es zunächst die engsten Bezugspersonen wie Vater und Mutter, die uns zeigen, was in der Gesellschaft erwünscht und akzeptiert ist, so treten im späteren Leben Freunde und Kollegen an ihre Stelle. Wir achten darauf, was andere gut finden und sind bemüht einen Ausgleich zu finden, zwischen dem, was wir mögen, und dem, was andere gut heißen.
Findet sich hier Einklang, gibt es keine Probleme. Klaffen unsere Bedürfnisse und das, was die Gesellschaft akzeptiert und fördert aber deutlich auseinander, kann darauf ein innerer Konflikt entstehen. Weil wir die Ablehnung fürchten, vermeiden wir die Befriedigung unserer Bedürfnisse. Im schlimmsten Fall folgen wir nur noch dem Ratschlag der Anderen. Wir sind fremd gesteuert. Auf Arbeit trauen wir uns nicht „Nein“ zu sagen. Wir arbeiten auch am Wochenende, obwohl der Körper sich nach Erholung sehnt. Stress und Burn-out tauchen auf, wenn die eigenen Bedürfnisse keine Beachtung mehr finden. Das Wort „Genuss“ erscheint uns seltsam fremd und geradezu verboten.
Zeit umzudenken!
Genuss verbindet uns mit uns selbst. Wenn wir genießen, folgen wir einem tiefen menschlichen Instinkt nach Selbstverwirklichung. Es sind gerade diese Erfahrungen, mit uns selbst in Einklang zu sein, die uns neue Energie spenden. Genießen ist der Königsweg zu neuer Motivation.
Wenn wir genießen und uns wohlfühlen, öffnen sich neue Horizonte. Plötzlich ist unser Geist wieder bereit für kreative Ideen. Wir lassen los, finden uns selbst und können wieder innovativ sein.
Wann haben Sie das letzte Mal so richtig gelacht? Ich meine so intensiv gelacht, dass sie sich selbst nicht mehr einkriegen konnten? Ich hoffe, diese Zeit liegt nicht zulange zurück. Wenn doch schreiben Sie ganz oben auf ihr Genusstraining: Lachen (Leihen Sie sich einen lustigen Film aus!)!
Als nächstes schreiben Sie weitere Dinge auf ihre Genussliste, die ihnen schon in der Fantasie Lust bereitet. Was sind die kleinen Dinge des Alltags, auf die sie sich freuen: Eine Tasse Kaffee am Morgen? Die Duschen nach einem arbeitsreichen Tag? Joggen? Ein saftiger Hamburger? Shoppen gehen? Mit ihrer Katze schmusen?
Machen Sie sich eine Liste, der Dinge, die Ihnen Freude und Lust bereiten. Schon allein das nachdenken darüber, wird ihnen Kraft geben und den Stress minimieren. Wenn sie dann noch achtsam sind und diese Dinge in das tägliche Leben einbauen, sind sie auf dem besten Weg, dem Stress den Garaus zu machen. Dort wo Anspannung ist, wird sich bald Entspannung und Vorfreude bemerkbar machen. Die Grenzen zwischen Work und Life werden verschwimmen, weil ihnen Leistung wieder Freude macht. Sie werden über das Genießen einen neuen Sinn in ihrem Leben finden.
Probieren Sie es aus!