Dranbleiben

Wer etwas Neues lernt, ist am Anfang meist hochmotiviert. Doch dann kommt eine Zeit, in der die Fortschritte auf sich warten lassen. Manchmal macht man sogar Rückschritte. In solchen Phasen hilft es sich die Lernstufen ins Gedächtnis zu rufen.

Viele Menschen wollen gar nichts mehr lernen. Sie haben hart für ihre Komfortzone gearbeitet und würden am liebsten immer dortbleiben. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Das stimmt, doch wenn die Umstände sich ändern, kann es nicht mehr die Frage sein, ob man lernen will oder nicht, es geht ums Überleben.

Das mag etwas dramatisch klingen und die Wahrheit ist, daß man auch überleben kann, wenn man nichts mehr lernt, aber andererseits steigert Lernen die Lebensqualität ungemein. Wenn von Überleben die Rede ist, geht es also tatsächlich um ein gutes Leben. Ein gutes und glückliches Leben ist oft mit dem Gefühl der persönlichen Entwicklung verbunden.

Es wird manchmal umweltbedingt heiß in der Komfortzone und man erkennt, daß es noch mehr gibt. Das Leben ruft einem zu: Beweg dich. Fang an zu lernen. Das unbewußte Nicht-Können kann keinen Bestand mehr haben. Man wird quasi in das Bewußte Nicht-Können hineingeworfen. Die eigenen Defizite werden einem bewußt. Man ist irritiert, vielleicht sogar beschämt.

Jetzt braucht es eine Willensentscheidung und den Glauben an die eigene Entwicklungsfähigkeit. Vorbei sind die Zeiten, in denen es hieß: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Die Wahrheit ist, daß Menschen in jedem Alter lernen können. Sehr hilfreich ist dafür allerdings ein positives Selbstbild. Es lernt sich leichter, wenn man glaubt, daß man es schaffen kann. Vielleicht ist es der Moment, wo man sich einen Coach oder Trainer nehmen kann. Mit der Hilfe eines Experten kommt man in der Regel schneller voran. Nicht jeder Fehler muß wiederholt werden. Best practice hilft einem schneller auf die nächste Stufe. Die nennt sich bewußtes Können.

Es ist nur eine Frage der Zeit, wenn man „dranbleibt“. Wer beständig übt, sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen läßt und selbst die Flinte nicht ins Korn wirft, wird erfolgreich sein. Er wird sein Wissen vertiefen, bis es ihm eines Tages in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Dann hat man es geschafft. Das Level des Unbewußten Könnens ist erreicht. Nun erscheinen einem die anfänglichen Zweifel unsinnig und man ärgert sich vielleicht sogar über seine anfängliche Zögerlichkeit. Das neue Können geht einem leicht von der Hand. Man ist ein anderer geworden.

Man ist auch mit großer Wahrscheinlichkeit glücklicher. Lernen macht glücklich. Am Ende. Zwischendurch ist es auch manchmal anstrengend und kann frustrieren. Gerade in Phase 2 und 3 drohen Rückschläge. Hier kann man sein eigener bester Freund sein oder sich solchen umgeben. Veränderung braucht Mut, einen starken Willen und jemanden, mit dem man den Frust teilen kann. Bis es endlich soweit ist und die Lust am Neuen zurückkehrt.

Dranbleiben in der Phase des Bewußten Könnens. Dann wird es eines Tages ganz leicht!

Über Innere-Staerke

Dipl.-Psychologe und Spezialist für Stressmanagement und Soziale Kompetenz. Teamtrainer und Berater in Personalentwicklung und Personaldiagnostik. Gründer von Innere Stärke Trainings und Coachings und Personalentwicklung3000
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